Das Stichwort Fachkräftemangel – durch den demographischen Wandel vorangetrieben – geistert wie ein Schreckgespenst durch alle Branchen. Die Suche nach Fachkräften wird in Zukunft eine immer größere Herausforderung. Nicht, weil junge Menschen schlechter ausgebildet sind, sondern weil es immer weniger geeignete Kandidat:innen geben wird. Daraus resultiert, dass Unternehmen in Bezug auf Personalpolitik umdenken müssen – denn die wenigen potenziellen Bewerber:innen wissen, wie begehrt sie sind und suchen sich den Arbeitsplatz aus, der ihren Vorstellungen am nächsten kommt.
Der Kampf um die Arbeitskräfte von morgen erfordert von Unternehmen neues Denken, kreative Ideen und – nicht zuletzt – ein neues Arbeitsumfeld, das sich auf die Bedürfnisse anpasst. Fachkräfte müssen mehr denn je umworben werden. Ein Aspekt sie zu motivieren ist eine kreative und flexible Arbeitsumgebung. Doch auch hier ist die Thematik tiefergreifend. Es reicht nicht aus, ein schickes, durchgestyltes Büro einzurichten und auf Bewerbungen zu warten. Auch der beliebte Kicker ist eher ein nice-to-have als ein Anreiz für potenziellen Nachwuchs. Um als Unternehmen zum Bewerbermagneten zu werden, müssen neue Bürokonzepte vielmehr strategisch geplant und umgesetzt werden.
Studien zu Büroplanung und New-Work-Konzepten zeigen, dass flexible Arbeitsformen bei Mitarbeitenden immer mehr gefragt sind und sie großen Wert auf die Entscheidungsmöglichkeit legen, wann und wo sie arbeiten möchten. Auf diese Anforderungen müssen sich Unternehmen einstellen, um attraktiv zu bleiben und dadurch auch zukünftig die guten Fachkräfte und Spezialist:innen zu finden und zu binden.
Ein attraktives Arbeitsumfeld bietet den Mitarbeitenden nicht nur das, was sie wollen, sondern vor allem das, was sie wirklich brauchen. Der Arbeitsplatz und das Büro der Zukunft sollten unterschiedliche Arbeitsmethoden und unterschiedliche Körperpositionen, Kommunikationsformen und Formen der Privatsphäre unterstützen.
Um Klartext zu reden: Arbeitskonzepte werden neu definiert und an die digitalisierte Arbeitsweise angepasst. Diesem Trend folgen auch die neuen Bürokonzepte. Früher ging man über lange Gänge rechts oder links ins Büro an seinen eigenen Schreibtisch, der meist sehr persönlich gestaltet war. Neben dem Bildschirm war das Foto des Partners oder der Partnerin, den Kindern und dem Schnappschuss vom Familienhund. Heute betreten wir das moderne Bürogebäude, loggen uns mit unserem Smartphone ein und lassen uns anzeigen, wo gerade ein Schreibtisch frei ist an dem wir arbeiten können. Den Familienhund haben wir – ganz im Sinne des Work-Life-Blending – sogar dabei; denn auch das gehört zum New-Work-Konzept.
Das moderne Büro ist mehr als nur ein Arbeitsplatz. Es wird zum Treffpunkt für sozialen Austausch mit Kolleg:innen. Arbeitnehmer:innen sollen sich wohl fühlen, in konstruktiver Atmosphäre ihrer Tätigkeit nachgehen und einfach gerne im Unternehmen sein. Schließlich verbringen sie dort den größten Teil des Tages – und ganz nebenbei steigt unsere Energie und Produktivität, wenn wir uns wohl fühlen.
Die Büroräume der Zukunft haben tatsächlich nicht mehr viel mit der traditionellen Bürogestaltung gemeinsam und reflektieren den Wandel der Arbeitswelt. Es geht um mehr als nur darum, ein schickes Büro zur Verfügung zu stellen, um als Arbeitgeber:in den Attraktivitäts-Bonus zu erreichen.
Ein Büro muss funktional sein und den Anforderungen, den Arbeitsaufgaben sowie den Fachkräften gerecht werden. Räume, Ausstattung Unternehmenskultur sollten zusammenpassen und authentisch sein. Die neuen Arbeitsumgebungen gleichen offenen Begegnungswelten und kreativen Studios. Vielseitig nutzbare, offene und freundliche Räume, die so gestaltet sind, dass sie den Menschen gleichermaßen unterstützen wie die neuen Technologien, die ihre Arbeit erleichtern.
Moderne Bürogebäude werden zur Schnittstelle zwischen realer und virtueller Welt. Sie schaffen eine gesunde Balance zwischen echter Face-to-Face-Kommunikation und digitaler Vernetzung, Tradition und Innovation. Zu den Mitteln der Wahl zählen neben offenen Raumkonzepten auch die digitale Vernetzung und soziale Arbeitsnetzwerke. Auf diese Weise finden sich regelmäßig Mitarbeitende zusammen, zwischen denen unter anderen Umständen kein Austausch stattgefunden hätte; dabei ist – wie wir alle wissen – Kommunikation immer die Basis für Innovation.
Die zukünftige Arbeitswelt ist vor allem flexibel und agil. Je nach Arbeitsanforderung stehen der Mitarbeiterin oder dem Mitarbeiter passende Raumkonzepte zur Verfügung: Offene Flächen für gemeinsames Arbeiten können genauso genutzt werden wie Ruheinseln oder abgetrennte Loungemöbelbereiche, in denen man sich den Aufgaben widmen kann, die hohe Konzentration erfordern. Kolleg:innen treffen sich aber auch gerne zum informellen Austausch am Stehtisch in der Kaffeebar. Wichtig ist, die Umgebung immer wieder wechseln zu können. Das schafft auch Freiräume und neue Perspektiven im Denken.
Im Vordergrund der New-Work-Konzepte steht nicht ein strikter Arbeitsablauf nach strengen Regeln, sondern vor allem Effektivität, Kreativität und schlichte Freude am Tun. Um die unterschiedlichen Bedürfnisse nach Stille, Kommunikation, Begegnungen und Zusammenarbeit zu verwirklichen, brauchen Büros heute mehr als einen Schreibtisch und einen Konferenzraum.
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Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wenn es darum geht, neue Fachkräfte zu rekrutieren und offene Stellen rasch zu besetzen, das Raumkonzept durchaus der ausschlaggebende Punkt für den Wunschkandidat:innen sein kann. Die Büroplanung und -einrichtung können schließlich ein Spiegel der Unternehmenskultur und Unternehmenswerte sind. Somit rückt die Ausstattung sowohl für externes als auch für internes Recruiting immer mehr in den Fokus. Ein modernes Bürokonzept und die damit einhergehende Wohlfühlatmosphäre signalisieren der Bewerberin oder dem Bewerber, dass das Unternehmen beim Thema New Work am Puls der Zeit ist. Es beweist aber auch, dass dem oder der (potenziellen) Arbeitgeb:in nicht nur die Produktivität, sondern auch die Gesundheit und das Wohlergehen der Mitarbeitenden am Herzen liegen. Zusätzlich ist die individuelle Gestaltung des Büros eine Gelegenheit, sich von der Konkurrenz abzuheben, die man nicht ungenutzt verstreichen lassen sollte.
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